Goseong

20.05. Goseong

Fr 20.05. Goseong
Heute Nachmittag fand unser zweites Konzert in Korea statt.
Um 5.30 schienen sich die ersten Gäste des Hauses ihr Frühstück zu machen. Es war ein Geschnatter und Geklapper zu hören. Zum Glück waren die Vorhänge zugezogen, so war es im Zimmer noch dunkel und wir konnten weiter schlafen.
Um 7. 30 Uhr hieß es doch raus aus dem Bett und ab ins Bad. Die Abfahrt des Busses war für 8.30 Uhr geplant.
Alle stiegen gut gelaunt und motiviert in den Bus. Wir konnten heute mit nur 2 Minuten Verspätung losfahren- wir werden immer besser.
Am Kulturhaus des Landratsamtes Goseong angekommen, mussten wir uns auf einen völlig anderen Raum einstellen. Während der erste Saal in Yeoncheon  groß und mit einer hervorragenden Akustik ausgestattet war, fanden wir nun einen eher seichten Raum mit einer sehr trockenen Akustik vor. Unser Chorleiter Kai Konrad schwor uns intensiv auf diese Bedingungen ein. Permament erklangen Kommandos wie „Linie“, „Vokaaaale lang ziehen“ und „binden, binden, binden“.
Nach 1 1/2 Stunden fuhren wir für eine kurze Umziehpause ins Hotel zurück.
Der Bus sollte um 12.15 Uhr abfahren, jedoch fehlte unser Senior Hans. Nach 10 minütiger Verspätung empfingen wir ihn mit dem Lied:“ Heut kommt der Hans zu mir“.
Dies wurde von unserem Reiseleiter Herrn Kim initiiert.
Vor unserem Auftritt haben wir miterlebt, dass einige Besucher wieder gehen mussten, da der Raum bereits überfüllt war. Die 288 Sitzplätze reichten bei weitem nicht aus. Hauptsächlich vor Schülerinnen und Schülern betraten wir dann voller Erwartung die gut gewärmte Bühne.
Kai´s Begrüßung auf Koreanisch wurde erneut mit großem Beifall quitiert. Unser Herr Kim fungierte beim Konzert als Moderator und Dolmetscher.
Höhepunkte des 1 1/2 stündigen Programms waren sicherlich „Verleih uns Frieden“ von Mendelssohn-Bartholdy, „The Ground“ von Ola Gjeilo und natürlich unser koreanischer „Gassenhauer“, bei dem die Zuhörer sofort dabei waren. Unsere Pianistin Rena begleitete uns nicht nur in gewohnt zuverlässiger Weise am Klavier, sondern glänzte auch mit 3 Soloeinlagen, die gut ankamen.
Sichtlich bewegt kam Landrat Seung-Keun Yoon aus Goseong sofort auf die Bühne um Kai Konrad für das gut gelungene Konzert zu beglückwünschen und sich bei ihm zu bedanken. Dieser wünschte sich noch ein gemeinsames Foto mit allen Sängerinnen und Sängern auf der Bühne.
Beim Verlassen des Gebäudes kam eine ältere Dame freudestrahlend auf uns zu und bedankte sich herzlich mit „gamsa-hamnida“ (Danke) und einer tiefen Verbeugung.
Diese Geste wird auch für uns immer selbstverständlicher und geht schon fast von allein.
Die Anspannung ließ merklich nach. Erleichtert stiegen alle pünktlich in den Bus, um ins Hotel zurück zu fahren und die lang ersehnte Pause zu genießen, bevor am Abend der Empfang des Landkreises anstand.
Wir waren für 18.30 Uhr geladen. Das Essen fand bei uns im Hotel im großen Ballsaal statt. Nach den Begrüßungsworten des Landrates Herrn Yoon und unseren Vorstand Herrn Klaus Stöcker begann ein richtig gutes Essen. Wir saßen zu 6. am Tisch und konnten es gar nicht glauben, dass wir ein Teil dieser Gesellschaft sein durften.
Herr Yoon brachte für alle Gäste ein kleines „G´schenkla“ des Landkreises (dieses Wort hat Herr Kim in den letzten Tagen in unserer Runde gelernt) mit.
Dieser Abend war ein krönender Abschluss des heutigen Tages. Wir gehen glücklich, satt und zufrieden ins Bett.
Nein, wir sitzen noch in „feuchtfröhlicher Runde“ und lassen die heutigen Eindrücke langsam sacken. Liebe Grüße aus Goseong.

 

Manuela Gimmel & Jörg Schmidt

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19.05. Goseong

Do 19.05. Goseong

Der herrliche Sonnenaufgang und strahlend blauen Himmel über die Ostsee, ja ihr habt richtig gehört, auch in Korea gibt es eine Ostsee, kann der 5. Tag unserer beeindruckenden Reise beginnen. Nach dem Frühstück brechen wir auf um den Landrat, Herrn Yoon Seung-Keun vom Landkreis Goseong zu treffen.
Der Landkreis Goseong ist der Partnerlandkreis von Bayreuth. Voher machen wir aber noch einen Abstecher in eine vor 7 Jahren erbaute Produktionstätte für Wassergewinnung aus Tiefseewasser. Stolz zeigt uns der Geschäftsführer die Gewinnung von Trinkwasser, das aus einer Meerestiefe von über 600 m hochgepumpt, entsalzt und in selbst hergestellten PET-Flaschen abgefüllt wird. Tag für Tag werden so 3000 Kubikmeter Deep Sea Water höchster Qualität hergestellt. Sehr umweltschonend und nachhaltig, den aktuell wird nur an fünf Stellen auf der ganzen Welt mit diesem Verfahren Trinkwasser gewonnen.
Dann ging es endlich zum offiziellen Termin ins Landratamt nach Goseong. Und wieder wurden wir ,wie schon in Yeoncheon, mit einem riesigen Transparent mit der Aufschrift „Wir heißen den Gesangsverein Streitau herzlich willkommen“ über den Eingang vom Landratsamt empfangen.
Das ist einfach überwältigend, wie die Menschen hier ihre Gäste begrüßen. Der Goseonger Landrat führte uns hinauf in einen Konfernzsaal und brachte seine Freude über unseren Besuch mehrmals zum Ausdruck. Er berichtete über seinen Besuch letztes Jahr in Bayreuth,anlässlich der Einweihung der Goseong Platzes in Pegnitz. Er war von unsere Kultur, unserer Landschaft und von den Menschen sehr beeindruckt und wir hätten viele Gemeinsamkeiten.
Deshalb freue er sich, dass wir den weiten Weg auf uns genommen haben um auch sein Land und seine Kultur kennenzulernen. Unser Vorstand Klaus Stöcker überreichte die wie von unserem Kim so liebevoll genannten „Gschenkla“ in Form eines Vereinsbuches, einen Bierkrug und CD’s. Unser grünes Poloshirt, das Herrn Yoon Seung-Keun so sehr gefallen hat, wird nachgereicht. Denn wie immer haben wir das grüne Poloshirt mit der Aufschrift „Streitau meets Korea“ getragen.
Zum Schluß schenkte Herr Yoon Seung-Keun noch kleine Geldscheine für die drei mitgereisten Kinder und gab uns beste Grüsse an Herrn Hübner und Herrn Koschik mit auf den Weg.
Beim Mittagessen mit dem stellvertretenden Landrat Ji Seung-Tai erfuhr ich dass es im „Zonenrandgebiet“ nicht einfach ist, die jungen Menschen zu halten und Industrie anzusiedeln. Die jungen lockt ein besserer Verdienst in die Metropolen und auch die Industrie möchte sich nur ungern an der norkoreanischen Grenze niederlassen. Da können auch Fördergelder, die eher eine Entschädigung gleichen, nicht locken. Kennt ihr das irgend woher?
Nun ging es weiter auf Entdeckungstour. Wir fuhren durch eine herrliche Landschaft, die mich wirklich auch an unsere Heimat erinnerte. Eine Mischung aus Frankenwald, Fichtelgebirge und fränkischer Schweiz mit satten grünen Mischwäldern. Auf manchen Gipfeln Abhörstationen, die den Döbraberg oder dem Schneeberg ähneln und amerikanische Camps. Ja, wirklich Südkorea hat viele Paralellen zu unserer Heimat.
Unser nächster Stop war ein schön gelegener Sandstrand. Fast alle gingen barfuß und kühlten ihre dampfenden Füße im frischem Meer ab. Und während wir am Strand liefen, hörten wir in der Ferne schwere Übungsgeschosse auf dem Meer. War schon ein kommisches Gefühl.
Dann fuhren wir weiter zu einem der beiden offiziellen Grenzübergängen zwischen Nord- und Südkorea. Auf dem Weg dorthin durchfuhren wir Panzersperren, die im Bedarfsfall gesprengt werden können und uns sind immer wieder Militärfahrzeuge begegnet. Unser Bus hat eine Sondererlaubnis bekommen, um bis fast auf den Gipfel des Grenzposten zu fahren. Von dort oben hatten wir einen imposanten Ausblick auf die Grenzanlagen und auf die entmilitarisieren Zone.
Entmilitarisierte Zone ist gut, denn genau in diesem Gebiet ist die größte Anzahl von Militär überhaupt. Aber das Gefühl, dass es hier unsicher ist hatte ich nie. Ich fühle mich hier unheimlich wohl und sicher. Es blieb auch noch genug Zeit, damit alle noch ein Erinnerungfoto vom Aussichtpunkt machen konnten.  Anschließend besuchten wir noch das DMZ-Museum, in dem die Geschichte der Koreakriege und der Grenze dokumentiert ist. Und wieder eine Gemeisamkeit zu unserer Heimat. Genau, Mödlarreuth, vielen bekannt als Museum für die deutsche Ost-West-Teilung. Und man kann es kaum glauben, Mödlarreuth und das DMZ Südkorea pflegen partnerschaftliche Beziehungen. Es steht auch ein ehemaliger deutscher Grenzpfahl in diesem Museum.
Mittlerweile waren alle schon ziemlich kaputt und der Bus wurde während der Weiterfahrt zum Bayreuther Platz als Schlafgelegenheit genutzt. Von allen mit Spannung erwartet, kamen wir dort an. Eine parkähnliche Anlage mit einem rundem Denkmal und einer glänzenden Stahlkugel ist das Zeichen der Verbundenheit und Partnerschaft zwischen Goseong und Bayreuth. Selbstverständlich musste hier ein Gruppenfoto gemacht werden. Wer weiß, zu was man das noch alles gebrauchen kann?
Da wir noch vor den Abendessen ein wenig Zeit hatten, besuchten wir noch eine Tempelanlage. Ich kannte solche Tempel nur aus dem Fernseher und dass ich jetzt
in einem solchen Tempel drin bin, ist schon beeindruckend. Große goldene Buddas und betende Mönche, das sehe ich so schnell nicht mehr.
Nach dem Abendessen wollten manche noch in einen Stop an einem Supermarkt einlegen. Dies wurde selbstverständlich von Herrn Kim organisiert. Aber nur unter einer Bedingung. Niemand soll einen Geldautomaten benutzen!!!
So ging ein sehr ereignisreicher Tag zu ende und die meisten sitzen noch bei einem Bier oder Wein zusammen.

Andree Barth

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18.05. Goseong

Mi 18.05. Goseong
Nach unserem inzwischen traditionellen Frühstück mit zwei Spiegeleiern over easy, 10 Pommes Frites, 2/8 Tomate mit etwas Kresse, einem muffingroßem nach Hefezopf
schmeckendem Brötchen und 50cl Kaffee wurde unser Deierschnacherzimmer aufgelöst. Dazu ist zu bemerken, dass der Ruf der Schnacher nicht der Wahrheit entspricht.
Meistens konnte man kaum etwas hören aber manchmal war es echt sinfonisch. Um 10:00 Uhr erwartete uns der Bus des Landkreises Goseong dem Partnerlandkreis von
Bayreuth. Wir verabschiedeten uns von dem jungen Beamten Kim mit dem Lied Laudate omnes gentes. Er hat unseren Aufenthalt im Landkreis Yeoncheon bestens organisiert.
Man hatte den Eindruck, dass gerade den Damen der Abschied schwer gefallen ist. Nun machten wir uns auf den Weg vom Gelben Meer an der Westküste quer durch Südkorea in das vier Stunden entfernte, an der Ostküste gelegene Goseong zum Ostmeer. In der ersten Stunde ging es über Stadtautobahnen mit Staus aber auch vorbei an freisch bepflanzten Reisfeldern oder Feldern, die gerade mit fremdartigen Maschinen mit Reis bepflanzt wurden. Zu bemerken sind auch die mit Folieüberzogen Treibhäuser für den Gemüseanbau. Auf der Autobahn fuhren wir dann durch ein sonnenbeschienenes, ganz mit Bäumen, meist Kiefern, bewachsenes, hügeliges Land. Durch viele Tunnels, Mautstellen und über viele Brücken erreichten wir um die Mittagszeiteinen Rastplatz für einen kurzen Stop.
Im herrlichsten T-shirt Wetter machten sich die Kreditkarteninhaber voll froher Erwartung auf die Suche nach einem Geldautomaten, da sie bisher an allen Geldautomaten erfolglos waren. Unserem Geburtstagskind Hermann Reichel fuhr der Schreck in die Glieder, da er zwar einen Beleg in der Hand hatte, den er nicht lesen konnte, aber kein Geld und scheinbar auch keine Karte mehr hatte. Die Aufregung war groß. Später stellte sich heraus, dass er die Karte unbewußt wieder im Geldbeutel verstaut hatte, ohne, dass es die Dabeistehenden bemerkten. Unser Busfahrer brachte uns in sportlicher Fahrt nach Goseong, wo wir in der Ferne, aus den Hgeln kommend das Ostmeer sehen konnten.Um 14:30 stoppten wir an einem Restaurant mit Kräutershop und wurden zu einem echt koreanischen vegetarischen Mittagessen eingeladen.
Unsere vier Vegetarier waren begeistert, die anderen mussten mit ins Gras beißen. Dazu kam, dass wir traditionell auf dem Fußboden, barfuß, Platz nehmen mussten, was unseren alten Knochen aber empfindlichen Nasen nicht so gut bekommen ist. Die sechs richtig ergrauten Häupter durften an einem Tisch Platz nehmen.
Erstaunlich ist, dass der Ruf nach einer Gabel immer kleiner wird. Entweder liegt es daran, dass man ich langsam an die Essstäbchen gewöhnt, oder wie ich mit dem Löffel ißt. Nach dem Essen mußten wir am Krankenhaus anhalten. Nicht, weil einem Fleischesser das Essen nicht bekommen ist, sondern weil die kleine Amely Husten und Fieber hatte. Nach kurzer Zeit kam Amely begeistert vom koreanischen Arzt mit beruhigten Eltern zurück. 16:15 Ankunft im Hotel und Zimmerverteilung.
Die Hotellobby so groß wie eine Bahnhofshalle und die Begeisterung ist riesengroß. Die meisten werden in einem Appartement mit zwei Schlafzimmern zwei Bädern und einem gemeinsamen Wohnbereich mit Küchenblock untergebracht. Jedoch hat nur ein Zimmer davon ein Doppelbett. Die anderen Beiden schlafen wieder nach echt koreanischer Art auf 4-5cm dicken Matratzen (kein Schaumstoff) auf dem Fußboden. Die Begeisterung hat nachgelassen.
Um 17:00 besichtigten wir das historische Dorf Wang-gog. Während der Erklärung des Dorfführers und der Übersetzung durch unseren Herrn Kim von der Hanns-Seitel-Stiftung war den Sängerinnen und Sängern die Mütigkeit deutlich anzumerken. Das Abendessen mit einem Topf Suppe in der Mitte, mit frischen Zutaten, die auf einem Gaskocher gegart wurden war wahrscheinlich für viele ein kulinarischer Höhepunkt.
Ich für meinen Teil habe von Suppe und frischem Gemüse bereits nach drei Tagen genug. Im kleinen Supermarkt im Keller des Hotels deckten wir uns dann noch
für den Abend mit ausreichend Bier ein, da nur Wasser auf die Dauer schädlich ist und das Gemüse irgendwie neutralisiert werden muß.

 

Text: Bernd Winter

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